Die heiße Planungsphase – Vorglühen für den 4-Corners-Ride

Seit einigen Tagen und teilweise auch Nächten sitze ich nun über der Detailplanung für den 4-Corners Ride. Es galt, die Start- und Ankunftszeiten zu timen und dabei daran zu denken, wie schon auf der Seite zum Ride erwähnt, daß der östliche Fotopunkt bei Tageslicht erreicht werden sollte. Dann gibt es noch das Problem, daß ich weder die 300 Kilometer zum Startpunkt am westlichsten Punkt Deutschlands, noch die 420 Kilometer vom südlichsten Punkt Deutschlands aus nach Hause, direkt vor bzw. nach der eigentlichen Tour fahren will.

Es mußten also zwei Übernachtungsstätten gefunden werden, die für den entsprechenden Zweck geeignet sind, aber auch kein all zu großes Loch in die „Moppedkasse“ reißen. So sehr ich ein gutes Hotel im Urlaub genießen kann, war mir im Zusammenhang mit der Tourplanung lediglich der reine Schlafplatz wichtig. Jetzt ist es aber so, daß günstige Hotels oder Pensionen bekanntlich selten eine 24-Stunden-Rezeption haben.

Folglich war das Ziel, zwei Schlafmöglichkeiten zu finden, die von den zeitlichen Check-In- und Check-Out-Vorgaben in die Tourenplanung passten. Am Startort, in Selfkant, bin ich, sozusagen in Spuckweite zum ersten Fotopunkt, fündig geworden. Hier ist der Check-In von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wenn man also nur am Vor- und Nachmittag der Anreise das Zimmer benötigt, ist der erste Knackpunkt damit schon erledigt. Wenn das Zimmer sowieso bezahlt ist, kann man auch am gleichen Tag, kurz vor Ende der Check-In-Zeit, wieder abreisen.
Wenn ich die Zeitnahmebetankung nach dem letzten Fotostop im Süden Deutschlands erledigt habe muß ich zwar noch mal 25 Minuten bis zum Hotel in Kempten fahren, dafür liegt es aber direkt neben der Autobahn, die ich auf dem Heimweg sowieso fahren werde. Damit ist die Fahrt zum Hotel in der Gesamtbetrachtung so gut wie kein Umweg.

Kommen wir nun zu den Fakten und den Zeitdetails der Ride-Planung:

  • Anreise am Startpunkt am Samstagvormittag
    • Schlafpause bis ca. 17 Uhr (Ja, ich kann das, ich bin Kommando-Schläfer)
  • Abfahrt zur Zeitnahme-Betankung und zum westlichsten Punkt Deutschlands gegen 19 Uhr
  • Ankunft am nördlichsten Punkt Deutschlands gegen viertel nach 2 Uhr morgens
  • Ankunft am östlichsten Punkt Deutschlands gegen 10 Uhr vormittags
  • Ankunft am südlichsten Punkt Deutschlands gegen 18 Uhr 20
  • Ankunft bei der Tankstelle zur Zielzeiterfassung gegen 18 Uhr 45.

Auf den ersten Blick sieht diese Planung sehr eng aus, zumal für die Unterbrechungen, bei den 6 nötigen Stops zum Zwischentanken, nur jeweils 12 und für die „Fototermine“ nur jeweils 10 (Ausnahme Osten: 30) Minuten eingeplant sind. Erholungspausen sind ebenfalls noch nicht eingerechnet. Die hier verwendeten Zeiten habe ich zunächst unverändert aus meinem Routenplanungsprogramm übernommen. Aus meiner Erfahrung vom 16/24 Ride weiß ich jedoch, daß man auf einer solchen Tour, die man ja nicht aus gewöhnlichen Spaß am Fahren oder zur Reise, sondern irgendwo ständig gegen die Uhr fährt, selbst bei Reisetempo 120 ungefähr 10% Zeit gegenüber den Navigationsalgorhytmen der Routenplanungstools „rausholt“.

Als Variablen kommen noch zum Tragen, daß ich bei diesem Ride, wider Erwarten, doch allein unterwegs bin und so der Faktor Gruppenrücksicht wegfällt. Weiterhin hat dieses Wegfallen den Vorteil, daß ich nun den guten Windschutz an meiner ST1100 ausnutzen kann, und so meine „Wohlfühl-Reisegeschwindigkeit“ von 140 km/h auf Autobahnen fahren kann, was gegenüber dem 16/24 eine Erhöhung der Maximalgeschwindigkeit um 17% bedeutet.

Insgesamt rechne ich daher auf der gesamten Tour mit einem echten Zeitgewinn von mindestens 90 Minuten gegenüber der Planung. Wahrscheinlich wird es sogar deutlich mehr sein, aber ich will mich nicht selbst zu sehr in Sicherheit wiegen. Wenn alle Faktoren so zum Tragen kommen, wie ich es mir vorstelle, wird die Ankunft am südlichsten Punkt irgendwann gegen 17 Uhr sein. Dann sollten aber auch schon die beiden Pausen eingehalten worden sein. Erfahrungsgemäß zeigen sich die Zeitgewinne bereits nach 8 Stunden Fahrzeit und so wird es wohl möglich sein, rechtzeitig anzuhalten, sobald ein genügender Vorsprung vorhanden ist.

Aber, (jetzt höre ich meinen Deutschlehrer mahnen: „Man fängt keinen Satz mit ‚Aber‘ an!“ – Ich mach es aber doch! :-P) nach dem 4-Corners Ride ist ja noch nicht Schluß mit Lustig. Die Planung geht ja noch weiter um im Anschluß noch den BB2500K einzufahren, für den ich in insgesamt 36 Stunden eine Gesamtstrecke von 2500 Kilometern absolviert haben muß. Unabhängig von der tatsächlichen Ankunftszeit in Oberstdorf, bzw. im Hotel in Kempten, ist aber in jeglicher Hinsicht erst mal eine Mütze Schlaf nötig, bevor es nach Hause geht.

Da ich selbst in (arbeits-)stressigen Zeiten mit 6 Stunden Schlaf pro Tag auskomme, habe ich diese Zeit auch für den Kurzaufenthalt im Zielhotel eingerechnet. Hinein gegen halb acht und Abfahrt gegen 2 Uhr morgens. Wenn wir nun zurückrechnen, bleibt bis zur Deadline des BB2500K noch Zeit bis ungefähr um 7 Uhr morgens. Vom Hotel nach Hause sind es jedoch „lediglich“ noch 380 Kilometer, auf denen ich wahrscheinlich noch nicht mal zum Tanken rausfahren muß. Falls der Tank doch trocken laufen sollte, habe ich ja immer noch meinen 2-Liter-Reserve-Molotov ohne Lunte im Koffer dabei. 😉 Zusammengefaßt sieht der Rest des BB2500K also so aus:

  • Ankunft Hotel gegen 19:30 Uhr
    • 6 Stunden Schlafpause
  • Weiterfahrt gegen 2:00 Uhr am Montagmorgen
  • Ankunft zu Hause gegen viertel nach 5

Selbstverständlich wird es auch auf dem 4-Corners / BB2500K Ride wieder einen Live-Tracker geben. Momentan ist das nötige Abo noch inaktiv, aber die Seite des Trackers ist schon wieder online geschaltet, damit sich diejenigen von euch, die sich dafür interessieren, schon mal mit der Bedienung vertraut machen können.

Einen Überblick über die zu fahrende Strecke kann man sich auf dieser Karte verschaffen.

Route 3.488.106 – powered by www.mopedmap.net

 

Was fehlt noch? Richtig, das Datum der Tour. (Petrus, jetzt lies gut mit, ich brauch da gutes Wetter!) Der Ride startet am Abend des 24.09. und endet mit dem BB2500K am Montagmorgen, dem 26.09., noch vor Sonnenaufgang.

Soviel erst mal bis jetzt. Nachdem wir als Gruppe den 16/24 geschafft haben, schafft es dieser Ride nicht wirklich, mich annähernd so aufgeregt oder angespannt werden zu lassen, wie es im April der Fall war. Vielleicht kommt das ja noch, aber im Moment ist alles easy.

 

4 Gedanken zu „Die heiße Planungsphase – Vorglühen für den 4-Corners-Ride“

  1. Hallo Köfte,

    na dann mal alles Gute für den geplanten Ride!
    Wird sicher eine tolle Sache!
    Ich hoffe dann natürlich hier wieder einen Bericht und ein paar Bilder lesen und sehen zu können!

    Trotz allem: Immer schön an die IBA-Spielregeln denken! 😉

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  2. Bist ein verrückter Kerl ! :-))
    Aber: Die höchste Form des Glückes ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. Gratuliere. Beneidenswert !
    herzlichst
    Tornado

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  3. Hey Ihr Beiden. Habt ihr nicht auch mal wieder Lust auf einen Ride? Es juckt doch bestimmt in der Gashand, oder? 😀
    Yves, die Regeln einzuhalten hat oberste Priorität. Es wäre echt fatal, so eine Fahrt nicht anerkannt zu bekommen, nur weil man etwas regelwidrig durchgeführt hat. Ich glaube ich würde mich wochenlang schwarz ärgern.
    Tornado, was wäre denn die IBA ohne all die vielen leicht verrückten Iron Butts? Ein langweiliger Haufen Sonntagsfahrer. Haha. Die Faszination dieser Rides liegt für mich darin, die eigene Kondition für so eine Fahrt auf Topform zu bringen und dann das Ganze tatsächlich gefahrlos zu schaffen. Alles andere wäre ein Grund für einen Abbruch. Zur Not kann man ja den 4C auch noch sausen lassen und macht „nur“ den BB2500K.

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    • Guten Morgen Köfte!
      Klar wär so ein Ride mal wieder ne Sache.
      Ich möchte dieses Jahr oder gleich Anfang nächstes Jahr nochmal einen 1600K oder 2000K fahren, nur mal so.
      Für etwas größeres fehlt mir im Moment die Zeit.
      Aber es kann gar nicht angehen, daß Vater eine IBA-Urkunde mehr an der Wand hängen hat als ich! 😉

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