Die Pan ist tot – Lang lebe die Pan

So ähnlich würde man es ausdrücken, wenn ein Motorrad wie ein König angesehen würde. (Meines ist halt eine Königin für mich, aber für die Damen unter den Monarchen habe ich noch keinen vergleichbaren Ausruf gehört.) Jedenfalls ist es so, daß ich an den Punkt angekommen bin, an dem eine weitere Reparatur meiner bisher sehr treuen Honda Pan European sich nicht mehr gerechnet hat. Neben der anfallenden großen Inspektion mit Ventilspieleinstellung (nach 50 tkm sollte man das mal machen lassen) hat sich dank eines schluchtähnlichen Schlaglochs auf einem zunächst gar nicht mal so schlechten Feldweg das ABS / TCS verabschiedet und verweigert seither beharrlich den Dienst. Das Lenkkopflager ist spätestens beim nächsten TüV ebenfalls fällig. Hinzu kommt noch, daß die Kupplung sich allmählich beginnt, aus dem Verkehr zu ziehen. Zu guter letzt sind auch fast, zum dritten Mal in diesem Jahr, neue Gummischuhe fällig. Bei einer Gesamtlaufleistung von mittlerweile 190.000+ Kilometern ist es darüber hinaus nur eine Frage der Zeit, wann das nächste Wehwehchen kommt.

Also habe ich mich trotz des festen Vorhabens, die Pan mindestens so lange zu fahren, bis 6 mal die 2 auf dem Tacho steht, dazu entschlossen, ein neues (gebrauchtes) Motorrad anzuschaffen. Warum gebraucht? Weil die Pan European ST1100 nicht mehr gebaut wird und genau so eine wollte ich wieder haben. Fündig geworden bin ich nach einiger Suche in Schwelm bei einem Privatverkäufer, der eine blaue Pan, Baujahr 2000, mit sage und schreibe nur 17500 Kilometern Laufleistung anbot. Der Preis war stolz, aber trotz des ungepflegten Zustands konnte man erkennen, daß hier ein vernachlässigter Schatz an Zuverlässigkeit vor Langeweile umkam. Das letzte halbe Jahr hat die Maschine laut den vorhandenen Unterlagen lediglich 500 Kilometer gelaufen und das ist für einen so treuen Tourer dasselbe, als wenn man einen Kühlschrank kauft und nur zu Weihnachten den Festtagsbraten dort hineinstellt. In Jahresfahrleistungen umgerechnet wird mich dieses Motorrad also hoffentlich noch mindestens 5 Jahre begleiten.

Ein paar Umbauten sind allerdings noch fällig: Die große MRA Scheibe wandert von der roten zur blauen Pan, ebenso wie die Sitzbank, die Windabweiser über den Spiegeln, daß große Givi-Topcase und die Navihalterung mit Grundträger und Stromversorgung. Für das neue TomTom fliegt das alte Garmin vom Lenker und Heizgriffe werden vor der kalten Saison ebenso noch eingebaut wie eine Bordsteckdose – oder zwei? Wahrscheinlich war ein Umfaller bei einem der Vorbesitzer dafür verantwortlich, daß der rechte Spiegelkasten angebrochen ist. Den will ich bei Gelegenheit auch noch ersetzen. Viel zu tun, aber zum Glück hab ich das alles schon mal gemacht und weiß zumindest, wie ich es angehen muß.

Hier sind noch ein paar Fotos, die nach einer ausführlichen Politur, bei der mich meine Herzdame sehr unterstützt hat, entstanden sind. (Klick in das Foto öffnet die Galerie)

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