Chiemgau – Pfingsten 2016

Fahren oder nicht fahren, daß ist hier die Frage

Vor einer guten Woche haben Igo und ich uns in unser erstes Motorradreise-Abenteuer gestürzt. Bei einem saarländischem Anbieter für solche Urlaube fanden wir ein Angebot für einen 4-tägigen Hotelaufenthalt nahe Rosenheim, inkl. Halbpension, zu einem akzeptablen Preis. Zu Anfang der Woche waren wir ziemlich konsterniert, als uns bewußt wurde, daß diese Reise unter dem Motto „Regen“ stehen würde. Wir überlegten sogar, diese Reise zu stornieren, obwohl wir, da kein wichtiger Grund laut den AGB der Reiserücktrittversicherung vorlag, zu diesem Zeitpunkt 80 oder 90% Stornokosten akzeptieren müßten. Zwei Tage vor der Reise sah die Wettervorhersage schon wieder anders aus und wir legten uns fest, nun doch zu fahren, zumal wir uns schon lange auf die Reise gefreut haben.

Ankunft, Neugier und „the day after“

Die letzten 75 Kilometer der Anreise waren eine reine Regenfahrt. Für mich nichts neues, aber Igo sagte, daß sie nun ihre „Motorradtaufe“ bekommen hätte. Zumindest hat sie hinter mir nicht so viel abbekommen wie ich. Wir waren total gespannt, was uns im Tourhotel erwartet und auf was für Biker wir dort treffen würden. Der erste Abend war schon sehr interessant. Wir lernten ein Pärchen kennen, daß zwar leider nicht in unserer Gruppe eingeteilt war, aber der Kontakt blieb trotzdem über den gesamten Aufenthalt erhalten. Leider sorgte der Veranstalter nicht dafür, daß sich bereits am ersten Abend die Mitglieder der 5 Gruppen kennen lernen konnten. So wußten wir zwar, daß wir in der Gruppe gelb, oder gold, wie unser Guide Willi es später nannte, waren, aber unsere anderen Mitfahrer haben wir erst am nächsten Morgen kennen gelernt.

Dieser Morgen präsentierte uns eine Unwetterwarnung der allerfeinsten Sorte und so war auch gleich am ersten Tag schon wieder der Gedanke an die Abreise präsent, zumal es in heimischen Gefilden Sonnenschein gab. Wäre nicht unser Willi gewesen, hätte uns der Samstag Abend wahrscheinlich schon nicht mehr in Bayern gesehen. Es hatte stark den Anschein, daß der Reiseveranstalter unsere Guides nicht mit „Alternativplänen“ für Regentage versorgt hat. Einige der Guides kommunizierten darüber hinaus wohl auch nicht so mit ihren Gruppen, daß deren Mitgliedern klar war, was an diesem Tag programmtechnisch machbar wäre.

Regen und die Kunst ihm den Mittelfinger zu zeigen

Zum Glück hatten wir unseren Willi und er schlug uns vor, den ersten (Regen-)Tag mit einem Besuch des Schlosses auf der Herreninsel im Chiemsee zu verbringen. Dieser Besuch war sehr beeindruckend, aber leider war in den historischen Räumen das fotografieren streng verboten. Auf dem Rückweg besuchten wir noch geschlossen die Rosenheimer Filiale des Motorradfahrer-Ausrüsters Louis. Bei einigen gab es noch Bedarf an Regenschutzbekleidung, der bei dieser Gelegenheit gedeckt werden konnte. Der Tag war gerettet und so waren alle, trotz Motorradentzug, recht zufrieden. Darüber hinaus gibt es auch keine bessere Gelegenheit, sich kennen zu lernen, als einen ganzen Tag zusammen zu „hocken“. Kurzerhand wurde noch eine WhatsApp Gruppe ins Leben gerufen, in der laufend Bilder der Gruppenmitglieder hin- und her gesendet wurden. So entstand im Laufe des Wochenendes ein umfangreiches Fotoalbum.

Der nächste Tag kündigte sich erneut mit Regen an und Willi fasste einen weiteren rettenden Beschluß, indem er vorschlug, nicht, wie geplant, in die Berge zu fahren, sondern einfach nördlich Richtung Passau. Eine halbe Stunde durch den Regen und dann wurde es trocken und sonnig. So hat es wieder Spaß gemacht. Motorrad + Sonne = Alle glücklich. 🙂 Es gab sogar noch Zeit für ein Fotoshooting mit der Gruppe und eine kurze Schnuppertour nach Österreich.

Der letzte volle Tag verlief ebenfalls nicht regenfrei, jedoch konnten wir weitestgehend trocken unsere Tour durch Kufstein und das Zillertal, am Achensee vorbei und nach Bad Tölz fahren. Für einen Pass hat es auch noch gereicht, aber der eine oder andere Fahrer unserer Gruppe hatte dann doch sehr kalte Finger, als wir an einer Mautstation hielten und die Mehrheit dafür war, umzudrehen anstatt zu bezahlen. Auf dem Rückweg ging es, wie schon erwähnt, nach Bad Tölz, wo wir einen Expressbesuch im Eiscafé absolvierten und dann machten wir uns zurück auf den Heimweg zum Hotel.

Die Rückreise am Pfingstmontag war wiederum eine Tauchfahrt. Unsere 170 Kilometer im Regen sind an und für sich schon nervig genug, aber erneut war es unser Willi, der mit 450 Kilometern Regenfahrt besonders heraus stach. 😉

Unser Eindruck

Vom Veranstalter selbst war bis auf tägliche Hinweise auf einer Hinweistafel im Hoteleingang nichts zu bemerken. Wir fanden die Präsenz dieses Anbieters sehr dürftig. Unser einzige Ansprechperson war unser Guide Willi und der hat es verstanden, unsere Gruppe mit Humor und Entschlußkraft bei Laune zu halten und diesen Aufenthalt trotz schlechtem Wetter zu einem schönen Erlebnis zu machen. Unsere leicht kritische Betrachtung des Veranstalters hat mich auch dazu bewogen, dessen Namen hier zunächst nicht zu nennen. Wahrscheinlich werden wir ihm noch eine weitere Chance geben – wenn Willi erneut unser Guide sein kann. Dann wird es hoffentlich besser.

Die Bilder

Zu jedem Urlaub gehört eine Fotosammlung. Üblicherweise haben die Teilnehmer einer Veranstaltung einen viel größeren Bezug zu den Bildern als der unbeteiligte Betrachter. So mag dem Einen oder Anderen die folgende Galerie etwas langatmig oder gar langweilig erscheinen. Mir fiel es sehr schwer, aus 600+ Bildern aus Igonias „Soziakamera“, mit der sie sogar bei 3 Grad auf der Passstrecke unermüdlich mit einer handschuhfreien Hand fotografierte und aus 200+ Bildern aus der WhatsApp Gruppe, ein angemessenes Album zu erstellen, daß nicht den Rahmen sprengt. Nach mehreren Durchgängen des Löschens von Einzelbildern sind nun immer noch 127 übrig geblieben. Dabei ist noch nicht mal jedes Einzelne von guter Qualität, da auch WhatsApp Bilder Verwendung fanden. Unseren Gruppenmitglieder der gelb goldenen Gruppe gefallen sie hoffentlich trotzdem. Mein Lieblingsbild ist übrigens die „080“. Gebt die drei Ziffern hier gleich in das Suchfeld ein, wenn ihr mögt.

Search
chiemgau pfingsten 2016 001
« von 127 »

5 Gedanken zu „Chiemgau – Pfingsten 2016“

  1. Danke, danke, danke ………………

    DANKE !!
    DANKE !!!

    mhhhhhhhhh , Danke 🙂

    Genau das war unsere Tour. Ihr ward eine tolle Gruppe. Wir sollten Chiemgau für uns noch mal bei schönem Wetter Fahren !
    LG euer „goldener“ Willi und Anja

    Antworten
  2. Klasse gemacht
    Trotz schlechtem Wetter hat die Tour was gutes gehabt.
    Wir haben sehr nette Menschen kennengelernt.
    LG von den Allgäuern
    Peter u. Micha

    Antworten
  3. Interessant zu lesen wenn echte Beiker von einer „Reise“ abseits der BAB erzählen. Das sind schon Abenteuer für Leute aus Zucker. Was macht ihr wenns die nächsten 1000km regnet? Ich gebe einen Tip: Anhänger kaufen und den Blog umbenennen auf http://www.weichei-on-tour.de 🙂

    Antworten
    • Lieber Q Treiber,

      vielen Dank für deinen wertvollen Ratschlag. Die Motorradanhänger habe ich gerade in Auftrag gegeben. Als echte Wetter-Waschlappen brauchen wir natürlich einen geschlossenen Anhänger mit Heizung, damit die Sättel unserer Motorräder schön warm sind, wenn wir sie abladen.
      Auf die Domain jedoch, verzichte ich lieber zu deinen Gunsten, obwohl ich nicht wirklich wissen kann, welche Form dein Kopf hat.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.