Die große Vielfalt – Mein erster Eindruck von der Clubszene

Vor gut 4 Wochen habe ich zum ersten Mal eine Ausgabe der BikersNews in den Händen gehalten. Als absoluter Neuling in und deutlich interessiert an der Motorrad-Clubszene war dieses Magazin eine wahrhaftige Offenbarung für mich. Offizielle Club-Bekanntmachungen, Gründungsmitteilungen, Grüße, Anzeigen um sich als Club zu zeigen, Ankündigungen von Ausfahrten und Veranstaltungen, Berichte über große Clubs und das, was sie beschäftigt und vieles mehr. Einfach toll, wenn man sich für so etwas interessiert und diese Informationen und Hintergründe in gebündelten Form geradezu aufsaugen kann.

Meine eigenen Erfahrungen im letzten dreiviertel Jahr dazu empfand ich schon höchst interessant. Ich begann langsam, die unterschiedlichen Club-Ideologien (vermeintlich?) zu erkennen und sie nach meinem Geschmack einzusortieren. Automatisch entstehen daraus mehr oder weniger große Sympathien. Jetzt sollte man meinen, daß man auch Antipathien entwickelt aber dies bleibt tatsächlich aus. Was einem nicht liegt, muß man ja schließlich auch nicht mitmachen und auf Partys gibt es keinen Grund, mit Members anderer Clubs nicht zu reden oder anzustoßen. Klar gibt es auch mal Einzelpersonen deren / dessen Auftreten oder Gehabe man ablehnt – aber mal Hand aufs Herz: Das gibt’s doch überall und es ändert in dieser Szene nicht den prinzipiellen Tenor der freundschaftlichen Grundhaltung.

Als eher zurückhaltende Person ist mir jedenfalls aufgefallen, daß man als Neuer, auch als Neuer (Neumitglied) in einem schon länger bestehenden Club, meist wahrgenommen und angesprochen wird. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, daß ich Kutte mit Backpatch trage, wenn ich mit dem Motorrad oder auf Veranstaltungen unterwegs bin und ich habe damit durchweg positive Erfahrungen gemacht. Es ist eine völlig neue und schöne Erfahrung, daß ich schon jetzt, nach einem dreiviertel Jahr als Biker, mit Überzeugung sagen kann, daß es den oft erwähnten gegenseitigen Respekt unter Bikern, unabhängig von Clubzugehörigkeit oder Motorradmarke, wirklich gibt. Ja, sogar noch darüber hinaus wird dieser Respekt auch deutlich erkennbaren Nichtbikern, die sich einfach mal aus Neugier zu einer Clubveranstaltung gesellen, entgegengebracht.

Langsam drängt sich mir auf, daß ich wohl nur den Bruchteil eines Fragments von dem, was die Clubszene an Vielfalt zu bieten hat, überhaupt nur erahne. Mein Fazit aus diesen Gedanken ist daher: Die Entscheidung, den Motorradführerschein zu machen und dann die Nase langsam aber sicher durch die offenen Türen der Clubhäuser und MC Partys zu schieben, war eine der besten die ich je getroffen habe. Falls dann doch mal ’ne Enttäuschung irgendwo auf dem Weg liegt, werden wohl genug Alternativen rechts und links des Weges darauf warten, ergriffen zu werden. Ich werde mich jedenfalls in der kommenden Saison überraschen lassen und freue mich auf alles was auf mich zu kommt.

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