Heizgriffe sind nur was für Weicheier!

Hm. Dann bin ich wohl auch eins – oder zwei, je nachdem wie man es betrachtet (betrachten will). 😉 Meine Erfahrung ist jedenfalls, daß man in einem richtigen Unwetter, wenn man eh schon zu nass ist um noch anzuhalten, jedes kleine bisschen Wärme dankbar annimmt. So geschehen, als ich im Frühling, mit gerade bestandener Führerscheinprüfung, den  „intelligenten“ Drang verspürte, meine Eltern mit dem Motorrad zu besuchen. Das waren ja nur 250 km von Hessen durch das Sauerland Richtung Münsterland. Wenn der Führerschein neu ist, ist der Drang entsprechend groß, unbedingt fahren zu wollen (Ja ok, der Drang legt sich auch später nicht wirklich aber Anfang Mai wäre mir das eh egal gewesen). Also vergiss den Wetterbericht und fahr mal los, Köfte. Hinweg top, Besuch top, Rückweg Katastrophenwetter. -.- Bis zur Wilden Wiese im Sauerland ging alles noch mit Nieselregen ziemlich erträglich zu fahren, zumal ich bei der Pan ja eine hohe Scheibe habe. Kaum aber in der südlichen Seite dieses Hügels angekommen öffnete der Himmel seine Schleusen. Selbst der Weg von Rönkhausen bis zum Bikertreff am Biggesee war schon eklig zumal ich als Anfänger noch zusätzlich Probleme bei Nässefahrten habe. Erst mal mit heißem Kaffee von innen wärmen und Wetter abwarten. Oft ist es ja schneller wieder vorbei als es gekommen ist. Schluck für Schluck verschwand der Kaffee und plötzlich auch der Regen. Geilo! Rauf aufs Mopped, Gas und Richtung Autobahn. Ich schwöre, daß ich nach 100m Fahrtstrecke Petrus hab Lachen hören, als er die Wasserpumpen wieder angestellt hat und mit den Wolken ein „angeschmiert“ an den Himmel schrieb. Naja, da mußt du dann halt durch dachte ich. Auf der A45 angekommen war mir noch nicht ganz so kalt weil der Kaffee noch sein restliches bisschen Wärme abstrahlte aber kurz drauf wurde es wirklich bitter kalt durch Nässe und Fahrtwind. Am schlimmsten waren die Finger in den „Hauptsache-Gut-Aussehen-Wasserdicht-Ist-Unwichtig“-Handschuhen dran, in denen sich die beißenden Zähne der Kälte irgendwie festgeklemmt hatten. Endlich kam mir dann die „glorreiche“ Idee, daß die Pan doch ’ne Griffheizung hat. Auf der Startheizstufe mit höherer Leistung heizten die dann meinen armen Griffeln auch genug ein um die restliche Stunde Fahrzeit nach Hause noch einigermaßen gut funktionieren zu können.

Mein Fazit daher: Lieber ein weicheiriger Heizgrifffahrer als ein durchgefrorener Hardcorebiker denn ich habe leider recht schnell die Erfahrung gemacht, wie schmerzhaft Kälte an den Händen sein kann. Aus diesem Grund hab ich heute mit meinem Buddy die mittlerweile altersschwachen mit mehrfachen Kabelbrüchen verzierten alten Griffe gegen neue Daytonas vom Louis ersetzt. Die sind nämlich gerade im Angebot und da konnte ich nicht widerstehen.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.