Der Dornröschenschlaf ist vorbei – Köfte schreibt wieder

Das halbe Jahr ist nun schon ins Land gegangen und nichts hat sich hier getan – so wie bei vielen anderen Blogs auch, die begeistert begonnen werden und sich dann mangels Kreativität und nicht gefundenen Themen irgendwann totlaufen. Die ganze Zeit über war meine Befürchtung, daß die Personen, die gerne mal ein Auge auf meinen Blog geworfen haben, genau das von mir bzw. dem Blog denken mussten. Eine meiner Lebenseinstellungen ist zwar: „Scheißegal, was andere von mir gedacht haben, wenn ich mal diese Welt verlassen muß – Hauptsache das Leben war geil“, aber der Blog ist mir halt wirklich wichtig und es hat mir echt weh getan, ihn so zu vernachlässigen.

Kein Fahrer in Sicht. Das Motorrad hat Pause - wie der BlogDas Motorrad hat Pause – wie der Blog

Wie bei den meisten Dingen, die man so erlebt, gab es auch für meine Schweigsamkeit einen guten Grund. Dieser Grund war und ist eine Ausbildung zum Fahrlehrer, die ich im Oktober begonnen habe und in der ich mich immer noch befinde. Vom 3. Oktober 2016 bis zum 3. März 2017 nahm ich am Vollzeitunterricht beim DVPI in Frankfurt teil. Neben Rechtskunde, StVO, StVZO und Technikunterricht gab es noch einen großen Anteil Pädagogik zu bewältigen. Nach dem Unterricht war lernen angesagt. Trotz Karteikartensystem setzt man sich erst mal ganz schön auf den Hintern, wenn man im Alter von knapp unter 50 noch mal so richtig ranklotzen muß, um sich ein stark komprimiert vermitteltes Wissen in den Kopf zu schaufeln.

Zusätzlich lief während der schulischen Ausbildung noch die Vorbereitung auf die fahrpraktische Prüfung. Diese war die erste und schwierigste von insgesamt 5 Prüfungen. Schwierig? Was soll schwierig am Autofahren sein, für jemanden der schon über 20 Jahre Lkw-Erfahrung aufweisen kann? Nun, in der fahrpraktischen Prüfung geht es nicht nur um eine Art praktische Führerscheinprüfung, sondern ich musste auch nachweisen daß ich „so gut autofahren kann, daß ich es sogar anderen beibringen kann, wie es geht“. Es hört sich lächerlich an, aber hier sind die meisten Mitschüler durchgefallen. Mir blieb es zum Glück erspart und ich schaffte es im ersten Anlauf.

Nachdem dies nun erledigt war, näherte sich auch schon das Ende der schulischen Vollzeitausbildung und die Vorbereitungsphase zur schriftlichen und mündlichen Prüfung begann. Die letzte der Beiden absolvierte ich in der vorletzten Märzwoche und zum Glück – man traut seinen eigenen Fähigkeiten ja meist nicht über den Weg – gelang es mir auch hier zu bestehen und zwar mit einer Bewertung über die ich mich schon gefreut habe.

Seit April bin ich nun bei der Fahrschule beschäftigt, die nicht nur mich auf dem Motorrad ausgebildet hat, sondern auch meine Frau und damit komme ich zu der Geschichte, wieso ich in meinem Alter einen dritten Beruf gelernt habe und nochmal, unter großen finanziellen Entbehrungen, die Schulbank gedrückt habe.

Am 23.04.2015 stellte mich Ingo Kirsch, Inhaber der  Fahrschule Kirsch, zur praktischen Führerscheinprüfung für’s Motorrad vor. Nicht nur weil ich bestanden habe war ich von seiner Ausbildung begeistert. Bei ihm hatte ich das Gefühl, genau den Unterricht zu bekommen, den ich brauchte und so gab es für mich nur eine Fahrschule und einen Fahrlehrer, der meinen Schatz zur Motorradfahrerin ausbilden sollte. Es ergab sich dann, daß ich mit meiner Frau bis nach Bensheim gefahren bin, um ihr auf dem dortigen Übungsplatz „Nachhilfe“ zu geben. Diese Stunden wollte ich Ingo nicht offenbaren, da ich weder als Großkotz („Ich habe deine Ausbildung abgeschlossen“), noch als überheblich („Ich habe geschafft, was du nicht geschafft hast“) rüberkommen wollte. Wie es das Schicksal aber so wollte, sollte die nächste Fahrstunde genau das Thema beinhalten, daß ich mit meinem Schatz am Tag zuvor geübt hatte.

Nach kurzer Rücksprache mit ihr entschieden wir uns, Ingo den Übungsplatzaufenthalt doch zu offenbaren. Die folgende Stunde verlief dann natürlich anders, aber das tut, im Zusammenhang mit meinem aktuellen Werdegang, nichts mehr zur Sache. Jedenfalls eröffnete mir Ingo ein wenig später so ziemlich nebenbei: „Wenn dir das so viel Spaß macht, dann mach doch eine Ausbildung zum Fahrlehrer. Dann kannst du bei mir anfangen“. Na Bingo, dachte ich. Genau den Spott wollte ich vermeiden. Ich klopfte ihm auf die Schulter und sagte, „Klar Ingo, bei dir anfangen – natürlich. Ich fang gleich morgen an.“ Er erkannte meinen Unglauben und entgegnete bestätigend: „Das war mein voller Ernst. Wenn du willst bekommst du sogar eine schriftliche Vollbeschäftigungs-Garantie von mir.“

Wow. Jetzt begannen ein paar sehr alte, eingerostete Zahnräder in meinem Hirn sich langsam und quietschend wieder in Bewegung zu setzen. Am Abend nach diesem Angebot gab es eine intensive Besprechung mit meinem Schatz und wir kamen zu dem Schluß, daß es eine gute Investition in Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und Einkommensverbesserung für mich wäre, wenn ich diesen Ausbildungsgang tatsächlich beginnen würde.

Aktuell bin ich also im Praktikum als Pkw-Fahrlehrer, denn jeder Fahrlehrer muß erst mal die Pkw-Fahrlehrerlaubnis erwerben, um dann noch eine weitere Ausbildung für andere Klassen absolvieren zu können. Frühestens Ende August kann ich nun meine letzten beiden Prüfungen antreten. Die eine ist eine dreiviertelstündige Prüfung im praktischen Fahrunterricht und die andere eine dreiviertelstündige Prüfung im theoretischen Fahrschulunterricht. Trotz dem Willen, beides so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, werde ich den Erfahrungswerten eines Dozenten der DVPI vertrauen und 2 bis 3 Wochen länger warten.

 Köfte @ Fahrschule Kirsch. Es fühlt sich gut an.Köfte @ Fahrschule Kirsch. Es fühlt sich gut an.

So hoffe ich also, daß ich spätestens Ende September meinen unbefristeten Fahrlehrerschein in den Händen halten kann und endlich dieses vermaledeite Berichtsheft für die Praktikumstätigkeiten wieder los bin. Für Anfang März habe ich dann ins Auge gefasst, einen weiteren 4-wöchigen Lehrgang zu besuchen, bei dem ich den Fahrlehrerschein fürs Motorrad machen will. Wenn ich das geschafft habe, dann habe ich mir wirklich einen Traum erfüllt. Anderen Menschen die Gelegenheit zu geben, das gleiche Gefühl von Freiheit kennenzulernen, das auch ich, nur leider viel zu spät, kennengelernt habe, ist einfach nur geil. Vielleicht lasse ich mir für die Leser meines Blogs eine Überraschung einfallen, wenn ich den A-Fahrlehrer geschafft habe. 😉

 Daumen hoch nach der Führerschein-Prüfung ab nächster Saison auf auf dem MotorradDaumen hoch nach der Führerscheinprüfung ab nächster Saison auch auf dem Motorrad

Erste Hilfe für Biker II – Alle für Einen, wenn Einer alle braucht.

Ende Oktober habe ich in diesem Beitrag darüber geschrieben, daß ich nach einem Erste Hilfe Kurs für Motorradfahrer suche. Potentiell fündig geworden bin ich nun beim Deutschen Roten Kreuz Taunus in Bad Homburg. Hier steht zwar offiziell ein solcher Kurs nicht im Programm, jedoch wurde so etwas früher schon einmal durchgeführt. Daher gibt es hier auch die Möglichkeit, so etwas nach Bedarf wieder ins Leben zu rufen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen nicht so einfach wie man es sich gerne wünschen würde. Zunächst muß es eine

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Erste Hilfe für Biker?

Ein Erste-Hilfe Kurs für Sofortmaßnahmen am Unfallort, der speziell auf verunfallte Motorradfahrer ausgelegt ist, wäre noch etwas, was die Bikerwelt brauchen könnte. Bei meinen Recherchen beim Roten Kreuz, den Johannitern, dem ASB und wie die Anbieter von EH-Kursen auch heißen, habe ich bisher

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Sind ja alle selber Schuld! Wie bitte?

Auf einer der Abschlußfahrten, die man so zum Saisonende mitmacht, habe ich einen Bikerkollegen darauf angesprochen, was es mit dem gelben Flatterband auf sich hat, daß an zwei seiner Maschinen befestigt war. Er erklärte es mir mit der Teilnahme an einer Benefizfahrt für Behinderte an der er regelmäßig teilnimmt. Ich äußerte meine Zustimmung zu solchen Projekten und erwiderte ihm,

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