Es geht schon wieder… fast jedenfalls

Ja, das Wetter hat verloren! Trotz kühler 6 bis 10 Grad, meistens dann doch eher 6 als 10, hab ich den gestrigen Tag von Mittag bis kurz vor Dunkel auf der Straße verbracht. Na ja, so wirklich heroisches Kurvengleiten war es dann eher doch nicht, da ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden habe und für unsere Mitte April geplante IBA-Tour einen Anfangsbereich-Probelauf gefahren bin. Das bedeutete zunächst, daß ich von der Esso Tanke am Frankfurter Flughafen über die A5 nach Weinheim gefahren bin. Das war noch angenehm. Die Sonne von hinten auf der Jacke,war es bei ansonsten 10 Grad schon fast gemütlich.

Von Weinheim aus ging es dann über die A6 und A62 bis nach Nonnweiler. Ja, da war es dann doch etwas kälter. So völlig ohne Funktionsunterwäsche und nur mit ’nem schnöden T-Shirt unter der Jacke krabbelte die Kälte dann doch so langsam bis zu den Knochen durch. Dazu kam dann die fortan gewohnte Dauertemperatur von 6 Grad bei hoher Luftfeuchtigkeit. Also am Zwischenziel, an der Tankstelle in Nonnweiler, erst mal einen großen Kaffee, so schnell und heiß wie nur irgend möglich runterkippen, damit das Zeug von innen die klappernden Knochen wieder auftaut. Hat sogar geklappt – für 20 Minuten Fahrzeit im Anschluß.

Nicht, daß im Hunsrück und später in der Eifel überall Schnee lag und die Autobahn zum Teil bis auf einige frei gefahrene Spuren zwar trocken, aber vom Salz dennoch weiß war. Nicht, daß mir der optische Eindruck und der Gedanke daran, warum hier wohl so viel gestreut worden war nicht noch mehr Kältegefühl vermittelt haben. Nein, es war zwischendurch einfach scheißkalt und wenn ich nicht schon so dämlich weit weg von zu Hause gewesen wäre, daß Umdrehen den gleichen Effekt wie Weiterfahren gehabt hätte, ich glaube, ich hätte das Handtuch geworfen.

Zum Glück gab es dann am vorher gedachten Zielpunkt dieser Runde, vor der geplanten Rückfahrt, an der Tankstelle in Stadtkyll noch einen großen, heißen Kaffee für mich. Bis jetzt waren es 330 Kilometer in mehr oder weniger fieser Kälte weil wegen falscher Kleidung und so. Die Heizgriffe haben zwar die Pfoten warm gehalten, aber der Rest mußte leiden. Nun lag noch der komplette Weg über Land zum Anfang der A48 bis hoch zum Dernbacher Dreieck und über die A3 und A66 zurück nach Frankfurt vor mir. Grob überschlagen wollte ich wenigstens die Dunkelheit und die damit einhergehende weitere Absenkung der Temperatur vermeiden.

Ich entschied mich daher, entgegen meiner Gewohnheiten, mal die Reisegeschwindigkeit 160 zu wählen. damit ich schneller wieder daheim bin. Die Benzinpumpe dankte es mir mit besonders fleißiger Arbeit und schaffte es problemlos, gleich einen Liter Spaßbrause mehr pro 100 Kilometer aus dem Tank an die 4 schlürfenden Vergaser zu liefern als üblich. Gebracht hat es mir dennoch, daß ich für die 220 Kilometer Rückweg nur knappe 2 Stunden gebraucht habe. Die Kälte war dabei erstaunlicherweise nicht so arg schlimm. Bessere Aerodynamik? Gewöhnung? Halb erfroren? Ich weiß es nicht, aber ich war dankbar darüber. Zum Schluß dann noch mal tanken, Mopped abstellen und endlich ab ins Warme!

Mann, was war das eine dämliche Idee so falsch gekleidet diese Tour zu machen! Nachdem aber die gefühlte Körpertemperatur wieder höher, als die des Biers im Kühlschrank war, kam so langsam der Stolz durch. 550 Kilometer bei gefühlt eisiger Kälte in unter 6 Stunden. Immerhin habe ich es gemacht und geschafft und hab mir KEINE Erkältung mit nach Hause gebracht. Ha, Köfte, bist halt doch noch ’n harten Kerl – aber beweisen muß ich mir das jetzt so schnell nicht noch mal.

Und die Moral von der Geschicht‘? Selbst die dicksten Eier schrumpfen bei Kälte elendig ein. 😉

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